Lagerung von Hackschnitzeln – worauf ist zu achten?
08.12.2021 3 Min. Lesezeit

Die Tage werden immer kälter und daher läuft die Heizung auf Hochtouren. Hackschnitzel als Energieträger erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Dabei stehen die Hackschnitzelerzeuger und die Betreiber privater Hackschnitzelheizungen oft vor dem Problem der richtigen Lagerung. Hier gilt es einiges zu beachten, da eine schlechte Lagerung die natürlichen Abbauvorgänge fördert und damit ein Energieverlust bedeutet. Wir zeigen dir wie es richtig geht.

Lagerung von Hackschnitzeln – worauf ist zu achten?

Wenn Holz frisch geerntet wird, hat es einen Wassergehalt von etwa 45 bis 60 %. Dieser ist nicht optimal für die Verarbeitung zu Hackschnitzeln. Daher ist das Material am besten vor dem Hacken zu trocknen. Der Zwischenlagerplatz für das Hackholz sollte eine gut belüftete, sonnige Stelle außerhalb des Waldes sein. Der Untergrund ist am besten eben und trocken. Zudem ist direkter Bodenkontakt zu vermeiden, zum Beispiel durch Querriegel. Wichtig ist, dass du den Platz ganzjährig gut anfahren kannst.

Für das Hacken ist ein Wassergehalt unter 30 % anzustreben, um die Lagerfähigkeit der Hackschnitzel zu erhöhen. Sobald das Hackholz diesen Wert erreicht hat, kann es zu Hackschnitzeln verarbeitet werden. Da das gesamte Material nicht direkt in die Heizung kann, ist auch hier ein Lagerplatz notwendig. Dabei gibt es die Optionen der Lagerung im Freien oder unter Dach.

Lagerung im Freien

Bei der Lagerung im Freien ist auf einen sonnigen, windexponierten und trockenen Platz zu achten. Der Untergrund muss befestigt und am besten gekiest sein. Die Deckschicht ist gewalzt und ohne grobe Schottersteine, damit diese nicht in die Heizung gelangen. Als Zielgröße ist ein Lagerplatz von mindestens 1.000 Quadratmeter Fläche für die Lagerung von ca. 2.000 Quadratmeter Schüttraummeter Hackschnitzel anzustreben. Die Hackschnitzel sind auf Haufen (Mieten) dachprofilartig aufzuschieben. Eine Schütthöhe von 5 m sollte nicht überschritten werden, damit eine Abdeckung mit Spezialvlies möglich ist und die Gefahr der Selbstentzündung minimiert wird. Optimal sind möglichst steile und lang gezogene Mieten, dann kann das Regenwasser besser abfließen.

Mulden sind in den Mieten unbedingt zu vermeiden, da sich dort Wasser sammelt. Auch die Befahrung der Miete kann durch Verdichtungen zu Problemen führen. Es kommt dann zu dem sogenannten Kamineffekt, also die Luftzirkulation im Haufen wird unterbunden. Dann entsteht die Gefahr von Schwelbränden. Besonders eignet sich die Lagerung im Freien für grobe Hackschnitzel, da diese besser trocknen und weniger pilzanfällig sind. Niederschlagsreiche Gegenden sollten auf die Freilandlagerung verzichten, da Regen höhere Substanzverluste der Schüttkrone begünstigt.

Lagerung unter Dach

Die Lagerung der Hackschnitzel unter Dach ist einer Lagerung im Freien stets vorzuziehen. Für kleinere und mittlere Mengen sind Lagerschuppen in Rundholzbauweise kostengünstig und praktikabel. Größere Lagermengen können gut in hohen luftigen Hallen mit Ständerbauweise aufbewahrt werden. Schlitze in den Wänden und ein offener Zugang auf der windabgewandten Längsseite gewährleisten eine gute Luftzirkulation. Ganz neue Hallen können auch mit zusätzlichen Lüftungsschächten im Boden gebaut werden. Auch hier gilt, der Hallenboden und der Vorplatz sollten befestigt und möglichst schwerlastfähig sein. Eine Unterteilung der Halle in Boxen macht die Trennung nach Qualität und Einlagerungszeitpunkt einfacher.

Die Trocknung

Hackschnitzel können natürlich oder technisch getrocknet werden. Die natürliche Trocknung erfolgt durch die Einwirkung von Energiequellen wie Sonne, Wind und Selbsterwärmung. Bei der technischen Trocknung wird kalte oder warme Luft von unten durch die Schüttung geblasen. So trocknen die Hackschnitzel wesentlich schneller. Trocknungsanalagen sind jedoch mit einem hohen technischen und finanziellen Aufwand verbunden. Für kleinere Heizanlagen lohnt sich die Anschaffung daher meist nicht. Die natürliche Trocknung ist deutlich kostengünstiger und einfacher, jedoch ist hier mit einem gewissen Substanzverlust und einer längeren Trocknungsdauer zu rechnen.

Weitere Tipps für die Lagerung

  • Bevorzugt trockenes/vorgetrocknetes Hackholz mit geringem Reisig- und Nadel- bzw. Laubanteil. Dadurch entsteht eine gute Lagerfähigkeit der Hackschnitzel.
  • Scharfe Schneidvorrichtungen im Hacker gewährleisten eine grobe Hackschnitzelstruktur
  • Vermeidet die Wiederbefeuchtung der Hackschnitzel
  • Hackschnitzel sollten möglichst kurz gelagert werden (3 Monate)
  • Das Hackschnitzellager sollte getrennt von Arbeits- und Wohnräumen sein. Durch Lebensmittel oder Kleidung entsteht das Gesundheitsrisiko durch Schimmelpilzsporen.

Du benötigst Hachschnitzel?

Dann veröffentliche doch einfach eine Anfrage auf app.betriebsmittelhelden.de.

Registrieren Einloggen