Strohschweine – Zukunft des Offenstalls
08.11.2021 2 Min. Lesezeit

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Schweinehaltung enorm weiterentwickelt. Heutzutage wird von der Gesellschaft jedoch vor allem Tierwohl, Nachhaltigkeit und Umweltschutz nachgefragt. Schon seit geraumer Zeit beschäftigen sich nun also Experten damit, wie sich Rentabilität und Ökonomie mit diesen Vorstellungen vereinen lassen.

Strohschweine – Zukunft des Offenstalls

Das Konzept des sogenannten Offenstalls sieht also vor, einen Bereich zwischen der konventionellen und der Bio-Schweinehaltung abzudecken. Der Stall wird hierbei in vier Funktionsbereiche eingeteilt: Fressen, Liegen, Aktivität und Koten.

Bewegung und Beschäftigung

Der Aktivitätsbereich im Offenstall ist mit Stroh eingestreut, sodass die Schweine ihr natürliches Bedürfnis zu Wühlen umfassend ausleben können. Der zukunftsfähige Stall muss so entwickelt sein, dass Verhaltensstörungen wie Ohren- und vor allem auch Schwanzbeißen vermieden werden. Nur so lassen sich die Eingriffe am Tier auf das Nötigste reduzieren.

Der Stall muss genügend Raum bieten, damit die Tiere einem artgemäßen Verhalten beim Fressen, Bewegen und auch Ruhen nachgehen können. Ein gewisser Mindestabstand ist dabei ebenfalls sehr wichtig. Das optimale Platzangebot liegt damit bei 1,3 bis 1,5 m2 pro Mastschwein.

Der Außenbereich

Eine Abwechslung zum Stallinneren bietet die Auslauffläche im Freien. Hier stehen optische und akustische Abwechslung an der Tagesordnung. Natürliche Witterungseinflüsse wie Wärme, Kälte, Feuchtigkeit, Wind und Sonne sorgen für ein besseres Wohlbefinden. Weiterhin werden die Schweine robuster, vitaler und verfügen somit über ein besseres Immunsystem – die Gesundheit wird also ebenfalls gestärkt. Auch das natürliche Tageslicht mit Tag- und Nachtrhythmus kommt den natürlichen Grundbedürfnissen des Schweins entgegen.

Allerdings muss in einem Außenbereich auch immer beachtet werden, dass z.B. eine zu starke Sonneneinstrahlung für Sonnenbrand sorgen und somit den Tieren schaden kann. Aus diesem Grund sollte auch eine Einrichtung für Schatten angebracht sein, um das Tierwohl noch weiter zu fördern.

Vorteile des Strohstalls auf einen Blick

Dass der Offenstall einen großen Fortschritt für das Wohl der Tiere bedeutet, lässt sich anhand der folgenden Stichpunkte am besten darstellen:

  • Mehr Frischluft und Empfinden der natürlichen Witterungsverhältnisse
  • Mehr Bewegungsfreiheit
  • Mehr Komfort durch warmen Strohliegebereich im Winter und kühlen Betonboden im Sommer
  • Mehr Wohlbefinden und höherer Gesundheitsstandard

Mehrkosten decken

Da die Kosten für so einen Offenstall enorm steigen, muss ebenfalls berücksichtigt werden, dass diese Mehrkosten in der Regel nicht über den normalen Vermarktungsweg abgedeckt werden können. Eine Möglichkeit, eine Veränderung in der Vermarktung vorzunehmen, ist der Einstieg in die Direktvermarktung. Hierbei darf jedoch auch nicht vergessen werden, dass dabei in der Regel eine Menge an zusätzlicher Arbeit vor allem auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit anfällt. Aber auch Tierwohlprogramme können den bisherigen Vermarktungsweg erleichtern und so den Fleischpreis im Lebensmitteleinzelhandel erhöhen.

Fazit

Letztendlich kann gesagt werden, dass die bis heute erstellten Konzepte nicht alle Anforderungen von Ökonomie, Tierwohl und Nachhaltigkeit gleichzeitig erfüllen können. Vielmehr müssen bei der Umsetzung Kompromisse eingegangen werden. Es ist aber auch festzustellen, dass diese Art der Tierhaltung ein enormes Potential entwickelt hat – sofern es denn von der deutschen Politik weiterhin gewollt ist.

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